Informationsveranstaltung zur künftigen Klärschlammverwertung in Bayern und Oberfranken

In einer gemeinsamen Informationsveranstaltung des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz und der Regierung von Oberfranken ging man der Frage nach "Wohin künftig mit dem Klärschlamm?".

Namhafte Experten – unter anderem des Bayerischen Gemeindetages, des Landesamtes für Umwelt und der Technischen Hochschule Amberg-Weiden – informierten im Landratssaal der Regierung von Oberfranken Vertreterinnen und Vertreter der oberfränkischen Landkreise und kreisfreien Städte über den aktuellen Stand.

Vertreterinnen und Vertreter der oberfränksichen Landkreise und kreisfreien Städte im Landratssaal der Regierung von Oberfranken.
© Reinhard Teufel, Regierung von Oberfranken
Die Veranstaltung diente einer ersten Information über die neue Rechtslage und der Sensibilisierung für die damit verbundenen zukünftigen Herausforderungen.

Ein Rohstoff mit zwei Gesichtern

Klärschlamm ist ein Stoff mit zwei Gesichtern: Einerseits ist er mit Schwermetallen und Medikamentenrückständen belastet, andererseits enthält er auch wertvolle Rohstoffe.

In Bayern fallen jährlich ca. 260.000 bis 280.000 Tonnen TM (Trockenmasse) Klärschlamm an, davon ca. 24.000 bis 25.000 Tonnen TM in Oberfranken. Bisher wurde Klärschlamm vielfach unbehandelt als Dünger auf Wiesen und Äcker gestreut, in Gruben und Brüchen verfüllt, in Müllheizkraftwerken oder Zementwerken mitverbrannt oder in andere Bundesländer verbracht. Doch Klärschlamm ist auch eine wichtige Rohstoffquelle. Insbesondere Phosphor, das in Düngemitteln dringend benötigt wird, findet sich darin reichlich. Die Möglichkeit der Wiedergewinnung wurde bislang nicht genutzt.

Dies soll sich in Zukunft ändern. Die unbehandelte Ausbringung aus größeren Kläranlagen darf in einigen Jahren nicht mehr stattfinden, und Phosphor muss aus dem Klärschlamm zurückgewonnen werden. Dies findet seine rechtliche Ausgestaltung in Änderungen im Düngemittelrecht, in der Klärschlammverordnung und im Abfallwirtschaftsplan Bayern.

Die Kläranlagenbetreiber müssen daher in den nächsten Jahren ihr bisheriges Vorgehen ändern, spezielle Verwertungsanlagen für Klärschlamm müssen entstehen.

Die Regierung von Oberfranken und die oberfränkischen Kommunen stellen sich den zukünftigen Herausforderungen und arbeiten gemeinsam an der Umsetzung der neuen Zielvorgaben.