Unwetter-Katastrophe in Rheinland-Pfalz: Einsatz im Ahrtal zur Bewältigung der Unwetterkatastrophe beendet

Aufgrund eines Hilfeersuchens des von Unwettern im Juli schwer getroffenen Bundeslandes Rheinland-Pfalz waren im Juli und August auch oberfränkische Hilfsorganisationen vor Ort und unterstützen die örtlichen Einsatzkräfte in den Hochwassergebieten.

Seit Beginn der Hochwasser-Katastrophe waren 590 Einsatzkräfte der Rettungsdienstorganisationen und Feuerwehren aus Oberfranken im Ahrtal im Einsatz und haben dort mit unermüdlichem Einsatz Hilfe geleistet.

Allen Helferinnen und Helfern der oberfränkischen Rettungsdienstorganisationen,  der Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks, die – egal an welcher Stelle und in welcher Funktion – in Rheinland-Pfalz und auch in Nordrhein-Westfalen im Einsatz waren gebührt unsere Wertschätzung und unser Dank!

Mitte Juli hatten Starkregenfälle in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen verheerende Überschwemmungen ausgelöst. Zur Bewältigung der Schäden hat das Bundesland Rheinland-Pfalz – nach Verständigung durch das Bayerische Innenministerium – das sogenannte "Hilfeleistungskontingent Standard" der Regierung von Oberfranken alarmiert. Zu diesem Kontingent gehören überwiegend Kräfte und Einsatzmittel des Bayerischen Roten Kreuzes, aber auch des Malteser Hilfsdienstes, der Johanniter und des Arbeiter-Samariter-Bunds. Daneben wurde ein "Hilfeleistungskontingent Pumpen/Hochwasser" aus Stadt und Landkreis Bayreuth sowie ein "Hilfeleistungskontingent Ölwehr Bayern" aus Stadt und Landkreis Bamberg in das Einsatzgebiet im Ahrtal entsendet. Der überwiegende Teil der Einsatzkräfte der Feuerwehren und Rettungsdienstorganisationen ist ehrenamtlich tätig.

Fachberater der Regierung von Oberfranken koordinierte den Einsatz

Im Auftrag des Bayerischen Innenministeriums war zudem der Fachberater für Brand- und Katastrophenschutz der Regierung von Oberfranken, Brandrat Siegfried Simon, vor Ort im Einsatz. Als Verbindungsbeamter war es seine Aufgabe, die Zusammenarbeit zwischen Bayerischem Innenministerium und den aus Bayern entsendeten Kontingenten im Einsatzgebiet sowie der örtlichen "Technischen Einsatzleitung Rheinland-Pfalz" zu koordinieren.

Nach insgesamt zwei mehrtägigen Einsätzen im Juli und August kehrte Brandrat Simon am 9. August nach Oberfranken zurück.

Wie kam es zu dem Einsatz in Rheinland-Pfalz?

In einem Bilateralen Verfahren hat das Bundesland Rheinland-Pfalz am 19. Juli 2021 beim Lagezentrum in Bayern, das beim Bayerischen Innenministerium angesiedelt ist, Einheiten bzw. Hilfeleistungskontongente angefordert.

Wer war im Ahrtal im Einsatz?

Von den Rettungsdienstorganisationen (Bayerisches Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Johanniter und Arbeiter-Samariter-Bund) waren insgesamt 383 Einsatzkräfte in Rheinland-Pfalz. Dazu kommen von den Feuerwehren beim "Hilfeleistungskontingent Pumpen/Hochwasser" aus Stadt und Landkreis Bayreuth 120 Einsatzkräfte und aus dem "Hilfeleistungskontingent Ölwehr Bayern" aus Stadt und Landkreis Bamberg noch einmal 87 Einsatzkräfte. Die aus Oberfranken eingesetzten Kräfte und Einsatzmittel des Technischen Hilfswerks (THW) wurden bzw. werden über deren eigene Strukturen koordiniert und in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen eingesetzt. Von der Regierung von Oberfranken war ein Fachberater für Brand- und Katastrophenschutz im Ahrtal eingesetzt.

Wie lange dauerte der Einsatz?

Hilfeleistungskontingente aus Oberfranken wurden ab den 19. Juli 2021 in Rheinland-Pfalz eingesetzt. Die Hilfeleistungskontigente waren in drei Gruppen, ab 19. Juli, ab 27. Juli und ab 6. August tätig. Die Feuerwehren aus Stadt und Landkreis Bayreuth waren vom 20. bis 24. Juli vor Ort. Das letzte Bayerische Hilfeleistungskontingent, das Ölwehr-Kontingent der Feuerwehren von Stadt und Landkreis Bamberg, war ab 15. August im Ahrtal und beendete am Freitag den 20. August den Einsatz.

Welche Funktion hat der Verbindungsbeamte der Regierung von Oberfranken?

Die Aufgabe als Verbindungsbeamter des Freistaates Bayern im Einsatzgebiet soll sicherstellen, dass die Kommunikation zwischen dem Bayerischen Innenministerium in München, der Technischen Einsatzleitung in Rheinland-Pfalz und den im Schadensgebiet eingesetzten Kräften aus Bayern, den Kontingentführungen, sichergestellt ist. Rückmeldungen an das Bayerische Innenministerium sollen eine bedarfsgerechte und zeitnahe Ablösung der Einsatzkräfte und Einsatzmittel gewährleisten. Vor Ort erfolgt bei Bedarf auch eine Unterstützung der Kontingentführungen.

Die Fachberater der Regierungen sind auch als "Regierungskontingentführer" benannt und sind in der Lage bei Einsätzen mit mehreren Kontingenten aus einen Regierungsbezirk die Gesamtführung zu übernehmen. Die erforderlichen technischen Führungsmittel und die zusätzlich personelle Führungsunterstützung werden bei Bedarf von den Staatlichen Feuerwehrschulen beigestellt.

Katastrophenschutz als Aufgabe der Regierung von Oberfranken

Bei der Regierung von Oberfranken sind in dem Sachgebiet 10 – Staatsrecht, Sicherheit und Ordnung unter anderem alle staatsrechtlichen Angelegenheiten, das Recht der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sowie Aufgaben des Brand- und Katastrophenschutzes zugeordnet.

Aufgabe der Katastrophenschutzbehörden ist es, Katastrophen abzuwehren und die dafür notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen zu treffen. Katastrophenschutzbehörden in Bayern sind neben den Kreisverwaltungsbehörden (Landratsämter und kreisfreie Gemeinden), die Regierungen und das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration: Katastrophenschutz; Informationen zu den Aufgaben der Katastrophenschutzbehörden – Regierung von Oberfranken


Gedenkgottesdienst zur Erinnerung an die Opfer der Unwetter- und Hochwasserkatastrophe

Mit einem ökumenischen Gottesdienst im Aachener Dom wollen die großen Kirchen am 28. August der Opfer der Flutkatastrophe gedenken. Aachen, als zentraler Punkt in Europa, soll daran erinnern, dass auch die Nachbarländer Belgien, Luxemburg und die Niederlande von der Katastrophe betroffen sind.