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Bürgerenergiepreis Oberfranken 2021

Gleich vier oberfränkische Projekte rund um Energieeffizienz und Klimaschutz sind mit dem Bürgerenergiepreis Oberfranken 2021 ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und wird jedes Jahr von der Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) in Kooperation mit der Regierung von Oberfranken vergeben.

Preisträger

Die vier Preisträger des Jahres 2021 sind:

  • der TSV Windheim (Landkreis Kronach),
  • die Gemeinschaft des Martinsreuther Dorfvereins und des FC Martinsreuth (Konradsreuth, Landkreis Hof),
  • das Staatliche Berufliche Schulzentrum Bamberg und
  • Familie Kawohl aus Hiltpoltstein (Landkreis Forchheim),
"Mit dem Bürgerenergiepreis zeichnen wir vorbildliche Projekte aus, die nachhaltig sind und die Energiezukunft voranbringen", erklärt Markus Leczycki, Leiter des Kommunalmanagements der Bayernwerk Netz GmbH.
Regierungsvizepräsident Thomas Engel betont, dass Energiewende und Klimaschutz zentrale gesellschaftliche Herausforderungen sind und es daher wichtig ist, eine breite Öffentlichkeit auf die Möglichkeiten jedes Einzelnen aufmerksam zu machen.

Aus der Pressemitteilung von Bayernwerk

Energetische Maßnahmen für den Sportverein

Beim TSV Windheim in Steinbach am Wald haben Mitglieder bereits im Jahr 2012 eine eigene, energieeffiziente Sporthalle errichtet. Aktuell optimieren sie diese weiter und sanieren außerdem das Sportheim. Der Verein betreut viele Kinder und Jugendliche aus dem Landkreis. Für sie kann das Projekt mit dem Fokus auf energetische Optimierung Vorbild sein. Sowohl eine Photovoltaikanlage als auch die Umstellung auf LED oder etwa der Einbau von Bewegungsmeldern lehrt sie die Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen. Bei neuen Anschaffungen werden energie- und wassersparende Lösungen bevorzugt. Den Sportplatz wässert der TSV Windheim mit Regenwasser.

Nachhaltiges Vereinsheim als Gemeinschaftsprojekt

Große Strahlkraft hat der ehrenamtliche Einsatz von Mitgliedern des FC Martinsreuth und des Martinsreuther Dorfvereins. Diese machen gemeinsame Sache beim Klimaschutz. Das 2011 zusammen errichtete Vereinsheim wird mit Erdwärme beheizt, außerdem werden warmes Dusch- und Brauchwasser über einen Pufferspeicher bezogen. Im letzten Jahr haben die Vereinsmitglieder bei der Installation eigener Photovoltaikanlagen mit angepackt. Der Fußballplatz des FC wird zudem mit Regenwasser bewässert. Bald soll er mit einer LED-Flutlichtanlage ausgestattet und so noch nachhaltiger betrieben werden.

Kohlenstoffspeicher aus dem Pyrolyseofen

Am Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Bamberg haben angehende Technikerinnen und Techniker ein Verfahren zur Speicherung von Kohlenstoff entwickelt. Kern des Verfahrens ist ein selbst konstruierter Pyrolyseofen, in dem aus Grobhackschnitzeln Bioholzkohle produziert wird. Bei dieser Verschwelung wird mehr Kohlenstoff in der Kohle gebunden als bei gewöhnlicher Verbrennung. Die so entstandene Holzkohle wird Humus beigemischt, es entsteht eine fruchtbare Schwarzerde, auch Terra Preta genannt. Die Holzkohle hat eine poröse Struktur und verfügt dadurch über eine große Oberfläche. Hier können sich Mikroorganismen ansiedeln sowie Wasser und Nährstoffe gebunden werden. Das macht die Erde einerseits so wertvoll für die Pflanzen, zum anderen bleibt auf diese Weise der Kohlenstoff lange im Boden. Den praktischen Einfluss der Erde auf Pflanzenwachstum und die Wiederfreisetzung des Kohlenstoffes wollen die Jugendlichen schon bald in einem sogenannten "SmartGreenHouse" untersuchen.

Kosteneffizient saniert

Birgit und Dietrich Kawohl präsentieren ihr energetisch saniertes Haus schon seit vielen Jahren Freunden und Bekannten als Inspiration für nachhaltiges Wohnen. Gekauft haben sie das aus dem Jahr 1939 stammende Haus im Jahr 2008 als leerstehenden Altbau. Mittlerweile haben sie Wärmedämmung und Beschattung sowie neue Böden, Decken und Lehmputz angebracht. Für eine energetisch vorbildliche Beheizung haben sie eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut und eine Natursteinheizung im Badezimmer installiert. Kaminöfen und ein Kachelgrundofen, die mit Holz befeuert werden, ergänzen das Wärmekonzept. Außerdem nutzt Familie Kawohl die Energie der Sonne für ihre Strom- und Warmwasserversorgung. Eine Photovoltaikanlage aus dem Jahr 2014 gibt es schon, eine zweite für die Versorgung eines Elektrofahrzeuges ist geplant.

DIe vollständige Pressemitteilung finden Sie im Newsroom von Bayernwerk: Auszeichnung für vorbildliche Energie- und Klimaschutzprojekte in Oberfranken

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