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16.11.2021

Verleihung des Oberfränkischen Integrationspreises 2021

Die Regierung von Oberfranken hat auch im Jahr 2021 den Integrationspreis für gelungene Integrationsarbeit ausgelobt.

Mit dem Preis werden Initiativen ausgezeichnet, die sich erfolgreich dafür einsetzen, dass Menschen mit ausländischen Wurzeln in der Region Fuß fassen und Einheimische mit fremden Kulturen vertraut gemacht werden. Vorgeschlagen werden konnten nachhaltige, erfolgreiche und insbesondere ehrenamtliche Aktivitäten, die in vorbildlicher Weise die Integration der Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund in Oberfranken unterstützen.

Die Regierungspräsidentin von Oberfranken, Heidrun Piwernetz, hat die diesjährigen Integrationspreise am

Dienstag, den 16.11.2021 um 15:00 Uhr,
im Landratssaal der Regierung von Oberfranken,

Ludwigstraße 20 in 95444 Bayreuth,

verliehen.

Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 5.000 Euro wird über das Bayerische Staatsministerium des Innern für Sport und Integration aus den vom Bayerischen Landtag bewilligten Mitteln zur Verfügung gestellt.

Folgende Preisträger wurden 2021 ausgewählt:

Verein Freund statt fremd e.V. Bamberg
Projekt: "Lui20 Räume für Interkulturelle Begegnungen"

Der Verein Freund statt fremd e.V. engagiert sich seit vielen Jahren für die in Bamberg lebenden Menschen mit Migrationshintergrund, zum Beispiel in dem interkulturellen Begegnungs- und Kulturzentrum Lui20 in Bamberg. Der Verein hat hier zahlreiche Aktivitäten angeboten – von Deutsch-Kursen für Erwachsene, die das A1 Niveau abgeschlossen haben, über ein Sprachcafé für alle Interessierten bis hin zu gemeinsamen Koch- oder
Musik-Events. Seit Sommer 2021 setzt der Verein diese Tätigkeiten in seinem neuen Domizil in der Blauen Frieda fort. Geflüchteten bietet der Verein praktische Hilfe zur Bewältigung des Lebensalltags und rund um die Themen Ausbildung, Beruf und Studium an. Und auch in der ANKER-
Einrichtung Oberfranken am Behördenstandort Bamberg ist der Preisträger präsent. So hat er dort unter anderem ein Spielzimmer für Kinder und Jugendliche geschaffen, das "Café Willkommen" eröffnet und eine Fahrradwerkstatt eingerichtet.

Valentina-Amalia Dumitru
Projekt: "Mit Migranten für Migranten (MiMi) – Interkulturelle Gesundheit in Deutschland"

Dieses Projekt verfolgt das Ziel, durch kultursensible und mehrsprachige Aufklärung die Gesundheitskompetenz für Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern. Die Stadt Bayreuth ist seit 2019 einer der 15 örtlichen Projektpartner in Bayern. Die Standortkoordination hat Valentina-Amalia Dumitru übernommen. Frau Dumitru konnte insgesamt 22 Migrantinnen und Migranten aus 13 Nationen für das Projekt gewinnen, die in einer 50-stündigen Schulung zu interkulturellen Gesundheitsmediatorinnen und
-mediatoren ausgebildet wurden. Die Schulung umfasste die verschiedensten Gesundheitsthemen wie zum Beispiel das deutsche
Gesundheitssystem, Ernährung und Bewegung, Kindergesundheit,
Gefahren des Alkoholkonsums, Diabetes und Impfschutz. Durch das MiMi-Projekt lernen Menschen mit Migrationshintergrund nicht nur, wie das deutsche Gesundheitssystem funktioniert, sie können dieses Wissen auch an ihre Landsleute weitergeben. Die Bayreuther Mediatorinnen und Mediatoren beispielsweise führen Veranstaltungen in ihrer Muttersprache durch und informieren in einer eigenen WhatsApp-Gruppe und in Podcasts zu Corona-relevanten Themen wie Maskenpflicht und Abstandsregeln.

Kulmbacher Literaturverein e.V.
Projekt: "Schreibwerkstatt Grenzenlos"

Die "Schreibwerkstatt Grenzenlos" ist ein Begegnungs- und Austauschprojekt im Landkreis Kulmbach. Die Trägerschaft hat der Kulmbacher
Literaturverein e.V. übernommen. Über die Helferkreise im Landkreis
Kulmbach wurden zunächst mehrere Sprachpatinnen und Sprachpaten gewonnen. Durch deren persönliche Ansprache ist es anschließend gelungen, zahlreiche Geflüchtete zu finden, die durch die Teilnahme am Projekt "Schreibwerkstatt Grenzenlos" ihre Deutschkenntnisse verbessern wollen. Im "Café Clatsch" in Kulmbach finden nun regelmäßig "Redaktionstreffen" statt, an denen zwischen 20 und 30 Geflüchtete teilnehmen. Diese kommen dort mit ihren Sprachpatinnen und -paten zusammen und tragen ihre selbst geschriebenen Texte zu Themen oder Erfahrungen, die ihnen wichtig sind, vor. Regelmäßige Schreibübungen und ein intensiver Austausch der Anwesenden über das Gehörte tragen zum Erlernen der deutschen Sprache bei. Als Ergebnis all dieser Aktivitäten und zugleich Sprachrohr für geflüchtete Menschen im Landkreis Kulmbach hat der Kulmbacher Literaturverein nach der Zeitschrift "Buntschau" in diesem Jahr das "Buch ohne Grenzen" herausgegeben.

Laudationes sowie Fotos der Veranstaltung finden Sie hier.